… fragten sich kopfschüttelnd mehrere Spaziergänger auf der Seebrücke in Wendorf.
Als ich ihnen erklärte, dass es der Vollmond sei, der mein fotografisches Interesse geweckt hatte,
verstanden sie erst recht nichts mehr.
Hielt ich doch meine Kamera nicht in den Himmel, sondern direkt auf die Wasseroberfläche.
Und dann schwenkte ich die Kamera während der Aufnahme auch noch hin und her.
„Was für ein Verrückter“, werden sie wohl gedacht haben.
Was mich interessierte war nicht der Vollmond selber, sondern seine Reflexion auf der Wasseroberfläche.
Das Zusammenspiel von Reflexion, Wasserbewegung und längerer Belichtungszeit
mit gleichzeitiger horizontaler Bewegung der Kamera führen mich genau zu dem beabsichtigten Ergebnis.
Ganz der Fazination des Moments hingegeben, also voll im „Flow“, vergesse ich die Zeit und merke gar nicht,
dass es schon wieder kurz vor 17:00 Uhr ist.
Es steht mir mittlerweise nur noch das rote Restlicht der schon hinter dem Horizont verschwundenen Sonne zur Verfügung.
Wow, welch ein traumhaftes Fotolicht im Übergang zur „Blauen Stunde“.
Fotografisch bremsen kann mich an diesem Spätnachmittag nur ein leerer Akku
(die Kälte fordert ihren Tribut).
Ich genieße noch ein bisschen die abendliche Ruhe und eine Lichtstimmung, die Ihresgleichen sucht.
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Licht ist Lebensnahrung – die beste, billigste, köstlichste.
Quelle: Billy, Aphoretum – Gesammelte Aphorismen, 2010
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